Wie ist dieser Franchise-Gedanke entstanden und ab welcher Größe von YU-Taekwondo haben Sie sich damit beschäftigt?

Irgendwann kam der Zeitpunkt, nachdem wir mehrere Filialen aufgemacht haben, wo ich gemerkt habe, dass wir aus eigener Kraft nicht mehr so wachsen können, wie ich es mir vorstelle, weil die Kapazitäten einfach nicht da sind. Mein Ziel ist es so vielen Menschen wie möglich den Zugang zum YU-Taekwondo zu ermöglichen, weil es den Menschen guttut und wir dadurch mehr Gesundheit schaffen in der Bevölkerung. Bei etwa 20 Standorten kam mir der Gedanke ein Franchisesystem aufzubauen, weil wir so natürlich stärker wachsen können und auch Menschen die Möglichkeit geben können etwas eigenes aufzubauen mit dem sie gutes Geld verdienen können.

Wie groß ist der Finanzbedarf für so eine Taekwondo Schule?

Gute Frage. Das hängt stark ab von welcher Größenordnung wir sprechen. Eine Durchschnittsfiliale hat zwischen 200 und 300 Quadratmeter. Um da im Franchisesystem einzusteigen wird man in etwa 30.000 Euro investieren müssen. Dazu kommt noch der Umbau, für den man weitere 60.000 Euro benötigt und eine Reserve in Höhe von etwa 50.000 ist auch wichtig. Also zusammengerechnet kommen wir in etwa auf 130.000 Euro Startkapital. Wenn man die Schritte genau einhält, wird man das Investment schnell wieder refinanziert haben.

Wann schätzen Sie ein wann der Break-Even-Point bzw. Return On Investment eintritt?

Ich kann dazu aus eigener Erfahrung sprechen. Als ich damals vor 20 Jahren begonnen habe, war der Break-Even nach etwa 4 Monaten erreicht. Also nach 4 Monaten habe ich kein Minus gemacht. Der ROI (Return On Investment) ist erreicht, wenn alle Ausgaben und Investitionen wieder drinnen sind. Das ist auch vom Standort abhängig aber ich schätze, dass man im Durchschnitt nach etwa zwei Jahren den ROI erreicht. Wenn man gut wirtschaftet, geht das natürlich auch schon früher.

Was ist neu an dem YU-Konzept? Gibt es so etwas schon oder ist das etwas ganz Neues?

Das YU-Konzept ist etwas, das sich laufend weiterentwickelt. Wir bleiben nie stehen. Das neueste Produkt, das wir anbieten ist das VCT – Virtually Coached Training. Das ist im Kampfkunstbereich eine Weltneuheit. Für Franchisenehmer ist das jetzt eine interessante Möglichkeit, da es etwas ganz Neues ist. Gerade jetzt nach der Pandemie, wo sich viele Leute mit alternativen bzw. digitalen Methoden des Trainings beschäftigt haben, ist das ein perfekter Zeitpunkt, um einzusteigen.

Taekwondo ist ja bekanntlich eine traditionelle koreanische Kampfkunstart, bei der viel auf Werte und Tugenden gesetzt wird. Wie kann man so etwas mit moderner Technologie verbinden?

Taekwondo hat sich über Jahrtausende entwickelt und hat sich bis heute bewährt. Es wurde in Kriegszeiten verwendet, um Leben zu beschützen oder Leben zu löschen. In Friedenszeiten wurde es praktiziert, um gesund und fit zu halten. Da ist so viel Wissen enthalten. Aus sportmedizinischer Sicht gibt es auch bereits enormes Wissen, welches sich ständig erweitert. Durch den technologischen Fortschritt hat sich sehr viel in unserer Welt verändert. Vor zwei Jahrzehnten hatte so gut wie keiner ein Handy und jetzt läuft man mit einem Supercomputer in der Tasche herum. Vieles ist einfacher geworden. Ich denke, dass man, eben deswegen, das traditionelle Taekwondo mit moderner Technologie verbinden kann und so den Zugang zum Taekwondo Training und der Jahrtausende alten Tradition erleichtern kann. Man kann diese Verbindung von Tradition und Moderne sehr gut im Bildungswesen sehen, wo Studenten nicht mehr im Präsenzunterricht sein müssen, um sich Wissen anzueignen.

Ich möchte auch der Idee widersprechen, dass Tradition das Gegenteil von Entwicklung ist. Eine Tradition entwickelt sich auch ständig. Schau dir zum Beispiel einen Bäcker an und wie sich die Tradition des Brotbackens über Jahrhunderte entwickelt hat. Früher musste alles mühsam per Hand gemacht werden. Jetzt haben die Menschen viele hilfreiche Erfindungen zur Verfügung und können besseres Brot in kürzerer Zeit machen. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich finde, dass dieses Zusammenspiel von Tradition und Moderne etwas ist, dass wir im YU-Taekwondo leben.

Sie meinen, dass, obwohl die Pandemie doch eine recht schwierige Zeit war bzw. ist, es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um mit dem YU-Franchise System zu starten?

Ja, weil genau jetzt sind die Menschen auf Online-Konsum umgestiegen. Es ist auch eine Zeit, in der sich viele Menschen neu orientieren und nach neuen Möglichkeiten suchen, um sich zu verwirklichen. Das ist ein sehr guter Nischenbereich und bietet einem die Möglichkeit auch richtig gutes Geld zu verdienen.

Was muss ein YU-Franchisenehmer für Kriterien erfüllen?

Wir sprechen eigentlich zwei Typen von Person an. Erstens, wäre da der Unternehmer bzw. Investor, welcher das unternehmerische mitbringt. Wir stellen ihm bzw. ihr alle Ressourcen zur Verfügung und bilden seine Trainer in unserem System aus.

Die zweite Art von Typ wäre der Sportler bzw. Kampfsportbegeisterte. In diesem Fall kommen sie bereits mit einer Begeisterung für die Materie und wir bringen dafür den unternehmerischen Teil und helfen der Person das Business aufzubauen. Wir helfen mit Marketing, PR, Buchhaltung, Jahreskonzepten und so weiter. Durch diese Herangehensweise ersparen sich unsere Franchisenehmer viele der Fehler, die ich selber in den letzten 30 Jahren gemacht habe.

Wie lange hat das zirka gedauert dieses Konzept zu entwickeln?

Ich bin jetzt 47 Jahre. Also, es hat 47 Jahre gedauert. Spaß beiseite. Ich bin jetzt 30 Jahre Profi und es hat sich im Laufe der Zeit viel verändert. Das Konzept vom VCT ist etwa 4 Jahre alt und wir sind jetzt dabei dieses umzusetzen.

 

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